Auf den dritten und finalen Band von Silber hatte ich mich schon lange gefreut. Allerdings hatte ich ursprünglich gar keinen Platz dafür auf meiner Leseliste. Ich hatte es für irgendwann im Frühjahr eingeplant. Ein Besuch in der Bücherei machte mir da ganz schnell einen Strich durch die Rechnung – ich konnte einfach nicht widerstehen, als es da so vor mir lag. Also fix ein Buch nach hinten geschoben und „Das dritte Buch der Träume“ dazwischen geschoben. Hat es sich auch gelohnt? Das erfahrt ihr hier.
Zunächst jedoch ein kurzer Abriss zum Inhalt. Wirklich kurz, weil ich sonst befürchte, aus Versehen etwas zu verraten. Daher sei nur so viel gesagt: Liv, Henry und Mia haben die Turbulenzen aus Band 2 inzwischen ganz gut verkraftet. Doch kaum konnten sie ein wenig verschnaufen, drohen schon neue Gefahren. Arthur und Anabel tauchen wieder auf und machen ihnen das Leben schwer – sowohl auf den Traumkorridoren, als auch im echten Leben. Denn Arthurs Kräfte haben beängstigende Ausmaße angenommen. Und auch sonst ist viel los – doch was, das lest ihr am besten selbst 🙂
Schreibstil
Der Schreibstil von Kerstin Gier war wie gewohnt – und erwartet – locker und voller Witz. Ich mag ihre Art zu schreiben und zu erzählen sehr gerne. Das gesamte Buch liest sich ganz ohne Schwere, es wirkt geradezu heiter. Und ich war durch diesen ganz eigenen Stil sofort wieder mitten im Geschehen, obwohl Band 2 schon eine Weile zurücklag. Eine Stärke der Autorin ist es, finde ich, in ihren Beschreibungen nicht unnötig auszuschweifen, sondern alles mit wenigen Worten auf den Punkt zu bringen. Szenerien und Handlungen nahmen in meinem Kopf klare Gestalt an.
Charaktere
Den Charakteren von Liv, Henry, Mia, Anabel, Grayson und allen anderen ist Gier treu geblieben, mitsamt ihren besonderen Eigenheiten und Gedanken. Dazu muss ich sagen, dass es mich schon in den vorigen Bänden beeindruckt hat, wie vielfältig die Charaktere angelegt sind. In Band 3 gefiel mir Mia am besten, da sie die größte Verwandlung erlebt und mich am meisten überrascht hat.
Die Liebesgeschichte von Liv und Henry hat mich ein wenig enttäuscht. Irgendwie war das einzige Thema das erste Mal – sowie die Fragen wie und wo und wann. Liv verstrickt sich in Lügen und macht sich die ganze Zeit Gedanken und Sorgen deswegen. Wirklich Zeit zu zweit verbringen die beiden so gut wie gar nicht. Dadurch fehlte mir leider etwas die Substanz.
Story
Die Spannung ließ erstmal auf sich warten. Hier war ich von den Vorgängern anderes gewöhnt. Ab der Hälfte nimmt die Geschichte aber deutlich an Fahrt auf und ich habe ordentlich gerätselt. Das es zu Anfang etwas schleppend auf mich wirkte, lag nicht etwa daran, dass nichts passierte. Es passiert jede Menge. Und es passieren ziemlich haarsträubende Dinge. Doch anschließend lässt Kerstin Gier einen nicht an den Gesprächen der Freunde teilhaben, sie werden meist nur im Nebensatz erwähnt. Stattdessen geht es dann um die Hochzeitsvorbereitungen oder Ähnliches.
Mich hätte aber sehr interessiert, was sie beraten, worüber sie sich sorgen und welche Vermutungen sie anstellen. Für mich fühlte es sich daher so an, als würden die Ereignisse unter den Teppich gekehrt – letztendlich verloren sie so an Bedrohlichkeit und die Spannung ging verloren. Etwas mehr Auseinandersetzung mit den Gefahren hätte mir gut gefallen.
Bevor ich zum Ende komme, muss ich mich natürlich noch der Frage widmen: Lag ich mit meiner Ahnung, wer Secrecy ist, richtig? Die Antwort: Halb 🙂
Fazit
Im Vergleich zu Band 1 und 2 zeigt das Finale ein paar Schwächen, so dass ich leider etwas enttäuscht wurde. Ich sage nur: ich konnte das Buch vollkommen problemlos einen oder zwei Tage beiseite legen ohne etwas zu vermissen. Dabei sind die Ideen richtig gut! Der Schreibstil ist super. Die Charaktere sind absolut liebenswert. Doch die ersten Bände hielten mich einfach etwas stärker gefangen.
Über das Buch
Es ist März, in London steht der Frühling vor der Tür – und Liv Silber vor drei Problemen. Erstens: Sie hat Henry angelogen. Zweitens: Die Sache mit den Träumen wird immer gefährlicher. Arthur hat Geheimnisse der Traumwelt ergründet, durch die er unfassbares Unheil anrichten kann. Er muss unbedingt aufgehalten werden. Drittens: Livs Mutter Ann und Graysons Vater Ernest wollen im Juni heiraten. Und das böse Bocker, die Großmutter von Grayson, hat für die Hochzeit ihres Sohnes große Pläne, allerdings ganz andere als die Braut.
Liv hat wirklich alle Hände voll zu tun, um die drohenden Katastrophen abzuwenden …
Hach, du sprichst mir aus der Seele. Es fehlte irgendwie die Anteilnahme an dem gesamten Roman. Man hatte, nicht wie sonst, nicht das Gefühl wirklich dabei zu sein. Die wichtigen Dinge wurden irgendwie nicht besprochen, oder übersprungen und Liv entwickelte sich mit ihren eigenartigen Flugstunden in eine eher seltsame Richtung, die ich ihr eigentlich gar nicht zugetraut hätte. Nun und dann wird viel drumherum gesprochen, um die wirklich großen Sachen gar nicht erst zu erwähnen. Und SCHWUPS ist es dann irgendwie auch wieder vorbei. Ich habe das Gefühl, dass in dem Roman irgendwie 200 Seiten fehlen 😀
Super Rezension 🙂 du schreibst wundervoll flüssig und bringst es klar auf den Punkt 🙂 gefällt mir ❤
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Liebe Sarah,
ich hätte nicht gedacht, dass es noch jemand so empfindet wie ich! Ich war bisher auf weiter Flur alleine damit 🙂 Die Entwicklung von Liv war wirklich sehr seltsam, das passte nicht in das Bild, das ich von ihr hatte.
Dank dir sehr für deinen Kommentar 🙂
Liebe Grüße,
Anna
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Hey Anna 🙂
ja, ich habe auch bemerkt, dass viele das Buch loben. Ich finde es jetzt nicht schlecht, doch ich bin der Ansicht, dass man es hätte besser machen können. Irgendwie fehlt mir da die Schlüssigkeit, die ich bei der Edelstein-Trilogie besser empfunden habe.
Ich muss mal öfter hier vorbeischauen ❤ nur die Tage gehen immer so schnell um 😮 🙂
Liebe Grüße
Sarah
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Silber, die idee top, auch der Schreibstil. Aber das gewisse Etwas hat gefehlt. Ivh glaub die meißteb haben sich gefragt wer Sycrecy ist (sry falsch geschrieben :/) und niht ob sie es schaffen Annabell zu besiegen. aber ansonsten super
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Haha, ja! Das war auf jeden Fall eine der großen Fragen 😀 Aber warum auch nicht? Das hat die Reihe ja unter anderem spannend gemacht. Schade, dass am Ende das gewisse Etwas fehlte – aber gut war das Finale dennoch allemal, ja.
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Ja von Anfang an habe ich immer geschaut wann wieder ein Beitrag von ihr kommt und habe nur darauf gehofft das sie sich irgendwie verrät und das ichs herausfinde. War leider nicht so
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Ich hatte auch erst ab der Mitte von Band 3 eine Ahnung 🙂
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Mich konnte Silber nie packen, aber wie ein Sprichwort sagt: Reue tun nutzt nichts, denn ohne Vorsätze zu brechen macht man Erfahrungen, die man so nie machen würde 😀
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