[Montagsfrage #39] Wie bist du zum Bücherwurm geworden?

Was für ein hektischer Vormittag… Und was für eine tolle Montagsfrage! Da möchte ich gar nicht lange erzählen was ich heute alles getan habe, sondern direkt mit meiner Antwort loslegen 🙂

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(c) Buchfresserchen

Die Montagsfrage gibt es wöchentlich von Svenja auf ihrem Blog Buchfresserchen! Mit einem Klick auf das Banner gelangt ihr zu den Regeln. Die heutige Montagsfrage lautet:

Ein Blick zurück – wie bist du zum Bücherwurm geworden?

Den Grundstein hat ganz bestimmt meine Mutter gelegt. (Danke, Mama!) Sie hat mir jeden Abend vorgelesen, auch in der Grundschule noch. Dabei reichte die Bandbreite von Bilderbüchern bis hin zu ernsten Nachkriegsgeschichten wie „Für’n Groschen Brause“. Ich habe also schon früh eine ganz breite Palette an Geschichten kennengelernt. Sobald ich selbst gut genug lesen konnte, kamen Lieblinge wie „Krabat“, „Die Brüder Löwenherz“, „Die rote Zora“ und sämtliche Werke von Tonke Dragt hinzu. Das Lesen und vorgelesen bekommen damals hat für mich ganz viel mit Behaglichkeit und Liebe zu tun.

Gegen Ende der Grundschulzeit und Anfang der Hochschulzeit kam es dann zu einer kleinen Flaute. Zumindest, so weit ich mich erinnere. Es war viel interessanter mit meinen Freunden zusammen zu sein, draußen die Welt zu erobern und Musik zu hören. Erst nach einem Umzug ans andere Ende der Welt, entdeckte ich mit 11 Jahren die Schulbücherei für mich. Und damit war es dann besiegelt: ich war offiziell Bücherwurm. Alles, was ich als Kind so geliebt hatte, wurde wieder wachgerüttelt. Ich las mich im Eiltempo durch sämtliche Kinder- und Jugendbücher dort, unter anderem die wunderbare „Alanna“-Buchreihe  von Tamora Pierce.

Mit 14 Jahren zog ich erneut ans andere Ende der Welt – auch dort wartete verlässlich die Stadtbücherei auf mich. Mindestens ein Mal in der Woche verschlug es mich dorthin. In dieser Zeit schlug mein Herz insbesondere für die Werke von Wolfgang und Heike Hohlbein. Das Lesen in meiner Jugend stand also ganz stark für ein Heimatgefühl, ein Gefühl der Zugehörigkeit, das ich durch die Umzüge schmerzlich vermisste. Bücher waren hingegen immer da, dort fühlte ich mich immer zu Hause.

Inzwischen ist das Lesen ein selbstverständlicher Bestandteil meines Lebens geworden. Ich verbinde damit alle Gefühle: Behaglichkeit, Liebe, Heimat, Geborgenheit, Beständigkeit. Manche erleben diese Gefühle ausschließlich an der Seite ihrer Familie oder in den eigenen vier Wänden – ich erlebe sie beim Lesen von Büchern. Daher bin ich Bücherwurm.

Ich kann gar nicht sagen, wie sehr ich mich auf eure Antworten freue! Was macht euch zum Bücherwurm?

31 Gedanken zu “[Montagsfrage #39] Wie bist du zum Bücherwurm geworden?

  1. Das klingt sehr spannend! Ich fühle mich nicht als Bücherwurm, aber ich erinnere mich an viele Momente, in denen ich Bücher aus der Biboiothek ausgeliehen habe. Heute schätze ich die Büchereien vor allem, weil sie Lesungen anbieten. Sie schaffen tolle Gelegenheiten, neuen (regionale) Autoren kennenzulernen und ein paar Minuten abzuschalten.

    Meinen Beitrag findest du übrigens hier: http://evyswunderkiste.blogspot.de/2016/08/montagsfrage-vom-buch-zur-evy.html

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  2. Vielleicht weil meine Eltern und Großeltern gelesen haben? Ich habe als Kind auch gerne den Brockhaus (Wikipedia in papierform für die Jüngeren) gelesen, was vielleicht daran liegt das JEDER bei uns Kreuzworträtsel liebt. Seit ich Bookcrossing kenne habe ich einen nie abreissenden Strom an Büchern und lesene auch schon mal was, zu dem ich „freiwillig nicht gegriffen“ hätte aber ich habe auch gelernt wegzulegen was gar nicht geht.

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    1. Der Brockhaus! Oh ja, meine Eltern hatten alle Bände zu Hause und die habe ich auch gelesen – jetzt erinnere ich mich 🙂 Und Kreuzworträtsel sind bei uns auch ganz beliebt 😀
      Wie funktioniert Bookcrossing? Klingt nach einer guten Idee.
      Liebe Grüße,
      Anna

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  3. Hallo Anna,

    ein sehr schöner Beitrag. Mir ist richtig warm ums Herz geworden 🙂 Wenn du zwei mal ans Ende der Welt gezogen bist, dann bist du ja schon ganz schön rumgekommen. Wenn du trotzdem deine Liebe zu Büchern entdeckt hast, dann hast du dort auch schnell die Landessprache gelernt, oder? Ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass du ins Ausland gezogen bist …

    Ich hatte auch irgendwann mal eine Leseflaute, in der ich nicht so viel gelesen habe. Aber das kam immer wieder zurück. Es gab immer so Phasen, wo ich mal mehr und mal weniger gelesen habe. Aber spätenstens seit der Goodreads-Challenges lese ich wieder regelmäßig.

    Ganz liebe Grüße
    Myna

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    1. Ach danke 🙂
      Ja, ich bin rumgekommen und habe immer auch schnell die Landessprache gelernt. Englisch blieb aber als einzige Sprache bis heute erhalten 😉
      Goodreads-Lesechallenges? Darüber bin ich noch gar nicht gestolpert. Aber ach, im Grunde habe ich es nicht genug Zeit für Challenges, so interessant ich sie auch meist finde 😉
      Schönen Abend dir!
      Liebste Grüße,
      Anna

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      1. Hallo Anna,

        na, Englisch geht ja grade noch so 🙂 Liest du auch heute noch oft auf Englisch?

        Naja, also die Lesechallenge auf Goodreads ist eigentlich nur, dass man sich ein Leseziel steckt, dass man bis zum Ende des Jahres erreicht haben möchte. Also, ich habe mir z. B. 40 Bücher vorgenommen und kämpfe gerade darum, das Ziel auch zu erreichen 🙂

        Ganz liebe Grüße
        Myna

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      2. Hallo Myna,
        ich lese eigentlich am liebsten auf Englisch. Aber mit dem bloggen hat sich das ein wenig geändert, da deutsche Verlage natürlich deutsche Bücher zur Rezension anbieten 😉 Auch in Büchereien ist das Kontingent an englischer Literatur eher begrenzt. Wenn ich aber bestellt, dann immer auf Englisch 🙂
        LG. Anna

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  4. „Manche erleben diese Gefühle ausschließlich an der Seite ihrer Familie oder in den eigenen vier Wänden – ich erlebe sie beim Lesen von Büchern.“ Das hast du sehr schön gesagt und ähnlich erlebe ich das auch. Durchs Lesen habe ich die Möglichgkeit, in andere Rollen zu schlüpfen, andere Welten zu sehen und andere Zeiten zu erleben – darauf will ich nicht verzichten!

    LG Sabine

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  5. Ich kann mich noch erinnern als ich noch in der Grundschule haben wir von einem Arbeitskollegen meines Vaters einen riesen Karton mit Comics bekommen. Voll mit Mickey Maus Magazinen, Donald Duck und Fix und Foxi. Ich hab nichts anderes gelesen. Hat sicherlich ein paar Wochen/Monate gedauert bis ich alles durch hatte (Kamen ja auch immer neue Sachen dazu) und dann hab ich einfach wieder vorne angefangen 😀
    Das lustige ist meine Eltern hat das nicht so richtig gefallen und sie hatten Angst das ich keine richtigen Bücher lese. Also haben sie mich bestochen: 2 Mark für jedes dünne durchgelesene Buch und 5 Mark für jedes dicke 😀 Ich glaub fürs erste Buch (TKKG Jagd nach den Millionendieben) hab ich das Geld noch abgeholt, aber schon beim zweiten Buch hat mich das Geld nicht mehr interessiert, sondern das Lesen selbst hat mich gefesselt 😀

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    1. Comics – auch sehr klassisch 🙂 Da fällt mir ein: ich hatte sogar auch mal eine Comics-Phase! Hatte ich schon ganz vergessen…
      Wow, du wurdest bestochen? Ich weiß noch nicht, ob ich das total witzig und cool finden soll, oder – ähm – fies 😉 Aber da es funktioniert hat, tendiere ich wohl zu witzig und cool 😀 Was mich nun brennend interessiert: welches war das zweite Buch?

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      1. Puh da wirds schon eng, aber ich schätze mal das es „TKKG 2 – Der blinde Hellseher“ war. Das hab ich allerdings nicht zu Ende gelesen, weil mich meine Schwester gespoilert hat und dann irgendwie die Luft raus war… Aber TKKG hab ich viel gelesen in dem Alter 🙂

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      2. TKKG fand ich auch eine Zeit lang ganz gut – allerdings nur als Hörspiel. Und auch nur ausnahmsweise, da ich eigentlich größter 5 Freunde und ??? Fan war und TKKG zu hören mir wie Hochverrat vorkam 😉

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      3. Natürlich Mickey Maus 🙂 Da kommt niemand dran vorbei, oder? Ein oder zwei Comics von Asterix habe ich auch gelesen, dann war ich auch schon wieder raus aus der Phase. Hielt nicht allzu lange an… Dann kamen die „richtigen“ Bücher 😉

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  6. Hallo, Anna!
    Das ist eine schöne und irgendwie traurige Geschichte. Gut zu wissen, dass am anderen Ende der Welt – wo auch immer das ist – Büchereien zur Verfügung stehen. Früher war ich in unserer auch ein oft gesehener Gast. Wahrscheinlich, weil ich nie viel Platz für Bücher hatte und sie mir halt stattdessen immer ausgeliehen habe. Irgendwie muss man ja an seinen Lesestoff kommen.
    „Krabat“ ist auch heute noch einer meiner Lieblinge. Vielleicht sollte ich den mal wieder lesen. Er ist schon toll.
    LG, m

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      1. Oh, dein Ende der Welt ist wirklich weit weg. Hattest du denn damals Probleme die richtigen Bücher zu finden. Sprachlich und so?
        Ich habe aktuell auch noch genügend Bücher, bevor wir einen Krabat-Re-read starten, aber ich werde es vielleicht mal aus dem Regal nehmen und streicheln. Damit es weiß, dass ich es nicht vergessen habe. 😉
        LG, m

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      2. Ich war an einer deutschen Schule, daher gab es auch viele deutsche Titel in der Schulbücherei. Aber das war auch nicht wirklich nötig, da ich durch meinen Aufenthalt dort fließend Englisch lernte. Noch heute lese ich mal liebsten auf Englisch 😉

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      3. 🙂 Und so lernt man andere Blogger besser kennen. 🙂 Das muss eine ziemlich aufregende/nervenaufreibende Zeit gewesen sein.
        Meine Mutter ist früher oft mir mir zu Freunden in England geflogen. Fließend ist zwar irgendwie nicht drin, aber ich verstehe es ganz gut, deshalb wächst die Anzahl in meinem Regal immer weiter. 😉

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      4. Der erste Flug nach England ist einer meiner frühesten Erinnerungen. 🙂 Jetzt wo die Sache mit dem Brexit läuft müssten Flüge dorthin doch eigentlich recht billig sein. Da geht sich ein Besuch sicherlich mal wieder aus. 😀

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  7. Ich habe ja zwei jüngere Schwestern, die ganz sicher genauso mit Büchern umgeben waren wie ich. Eher noch mehr, weil sie ja zur lesenden Mama auch noch eine leseverrückte große Schwester haben. Die beiden lesen auch ab und zu mal ein Buch, mit meiner Bücherliebe ist das aber überhaupt nicht vergleichbar. Wenn es in der Familie gefördert wird, dann kommt man vielleicht leichter an „seine Droge“, aber die Begeisterung muss absolut aus einem selbst kommen. Wie schön, wenn das bei mehreren Generationen der Fall ist 😉

    LG Gabi

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    1. Liebe Gabi,
      da stimme ich dir vollkommen zu! Ich habe auch zwei Schwestern und nur ich und meine älteste Schwester sind Leseratten geworden. Meine andere Schwester liest nur abends und schläft dann nach höchsten zwei Seiten ein. Für mich unvorstellbar! Ich muss mich immer zwingen, irgendwann das Licht auszuschalten 😉
      LG. Anna

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    1. Ja, die Mamas! Das stelle ich beim Lesen der anderen Beiträge gerade auch fest. Ich bin ganz gerührt – ich bin ja auch Mama 🙂 Und meine Kleine ist ebenfalls schon eine kleine Leseratte, obwohl sie selbst noch nicht lesen kann. Aber sie kann die Geschichten beinahe auswendig, so dass ich manchmal in den Genuss komme, „vorgelesen“ zu bekommen 😉 Ich finde das auch ganz, ganz toll!

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      1. Ach, das ist ja süß. Und kommt mir soooooo bekannt vor. 😉 Geschichten aus dem Struwelpeter und vom Kleinen König kann mein Töchterchen auch schon fast auswendig vortragen. Das genieße ich auch immer sehr.

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      2. Ich finde das gerade alles so schön 🙂 Ist es nicht toll, wie das Lesen von Müttergenerationen immer weitergegeben wird…? *seufz* und +aufdieSchulterklopf*, weil wir das hinkriegen 😉
        Schönen Abend dir!
        Liebe Grüße,
        Anna

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