What If It’s Us von Becky Albertalli und Adam Silvera | Rezension

„I want to read it,“ Arthur says.  „Right now.“
„Really?“
„It’s you in a world of magic. Of course.“
„It’s really nerdy.“
„I like nerdy and I like you.“ (Seite 226)

Eine Kooperation von Becky Albertalli, Autorin von „Simon vs. the Homo Sapiens Agenda“, und Adam Silvera, Autor von „They both die at the End“, ist für viele Leser ein „match made in heaven“. Was kann dabei schließlich anderes herauskommen als ein phänomenal gutes Jugendbuch? „What If It’s Us“ ist tatsächlich in vielerlei Hinsicht eine wundervolle Geschichte, voller Wärme und Witz. Allerdings gibt es in meinen Augen auch Schwachstellen, die der Geschichte nicht erlauben mehr zu werden, und über eine süße Unterhaltung hinauszuwachsen. Mehr zu meinen Pros und Contras erfahrt ihr hier.

I laugh a little. „We’re the worst. I mean, we’re the best. But we’re the worst. You always think you’re too much, and I feel like I’m not enough.“ (Seite 415)

Beide Autoren erlaubten schon in ihren früheren Werken stets einen tiefen Einblick in die Psyche ihrer Charaktere. So auch hier: Albertalli und Silvera lassen den Leser sowohl an Arthurs als auch an Bens Leben, Erfahrungen und Emotionen hautnah teilhaben. Dazu trägt insbesondere der Schreibstil bei, der denkbar locker ist, da Ben und Arthur jeweils aus der Ich-Perspektive erzählen. Die Geschichte liest sich daher gut und schnell, da kaum rhetorische oder stilistische Mittel verwendet werden.

Reizend ist natürlich auch, wie sich Arthur und Ben ineinander verlieben. Eine erste große Liebe oder eine besonders intensive Liebesgeschichte berühren einfach. So fieberte ich auch hier mit, wie sie zueinander finden, welchen Schwierigkeiten sie begegnen und wie sie diese umschiffen. Ohne spoilern zu wollen, möchte ich auch das Ende positiv hervorheben. Becky Albertalli und Adam Silvera haben ein Glück nicht in die Kitsch-Kiste gegriffen, sondern sie bleiben realistisch, ohne die Romantik und die Hoffnung aus den Augen zu verlieren. Eine gute Gratwanderung, die das Buch zu einem guten Abschluss bringt.

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But Arthur? I barely know him. I guess that’s any relationship. You start with nothing and maybe end with everything. (Seite 148)

Daneben gibt es jedoch leider auch einiges, das mir weniger gut gefällt. Zum einen geht meiner Meinung nach der Geschichte das besondere Etwas verloren, das wirklich guten Romanen innewohnt, da Albertalli und Silvera weitestgehend umgangssprachlich schreiben. Andere Romane stechen durch ihre Sprache, durch ihre Bildhaftigkeit und durch einen einprägsamen Schreibstil hervor und bleiben so in Erinnerung. Sie nehmen den Leser mit in eine eigene Welt. „What If It’s Us“ hat das bei mir nicht geschafft, da es sich viel mehr anfühlt, als hätte ich ein Gespräch zwischen Freunden in einer U-Bahn mitgehört. Für den Moment schön und interessant, darüber hinaus aber nicht lange in meinem Kopf lebendig.

Und geht es inzwischen in Jugendbüchern nicht mehr ohne übertriebene Dramen? Auch hier gibt es zahlreiche Komplikationen und Differenzen in den Freundeskreisen von Ben und Arthur, die sich im Verlauf des Buches zuspitzen und am Ende alle fein säuberlich aufgedröselt werden. Das war mir zu unrealistisch, es wirkte insgesamt zu konstruiert und einzig und allein zu dem Zweck vorhanden, um die Beziehung zwischen Arthur und Ben ins schlingern zu bringen.

Ein letzter Kritikpunkt, der mich persönlich gestört hat, sind die häufige Referenzen auf Harry Potter. Ab und an ist das okay, doch auf Dauer wurde es mir zu viel des Guten. Zwar las ich die Reihe gerne, doch ein „Potterhead“ bin ich gewiss nicht. Alle, die Harry Potter nicht gelesen haben (davon gibt es bestimmt einige), werden mit den Andeutungen nicht viel anfangen können.

Fazit

„What If It’s Us“ von Adam Silvera und Becky Albertalli ist eine süße Liebesgeschichte, die ihren besonderen Reiz aus der Chemie zwischen Arthur und Ben bezieht. Die Gespräche, das Nerdtum, die Annäherung, die Unsicherheit, das Anwachsen der Gefühle – all das wird ziemlich reizend zu Papier gebracht. Der Schreibstil ist äußerst locker, was zusätzlich dazu beiträgt, dass sich dieses Jugendbuch sehr zügig lesen lässt. Allerdings bietet die Geschichte keine Überraschungen, dafür aber sehr viel – in meinen Augen – konstruiertes und überflüssiges Drama. Positiv hingegen wieder ist das realistische Ende. Meine Empfehlung: Ein prima Buch für zwischendurch.

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What If It’s Us *

What If It’s Us

albertalli-silvera-what-if-its-usMeet Arthur and Ben.

ARTHUR is only in New York for the summer, but if Broadway has taught him anything, it’s that the universe can deliver a showstopping romance when you least expect it.

BEN thinks the universe needs to mind its business. If the universe had his back, he wouldn’t be carrying a box of his ex-boyfriend’s things.

But when the boys have a chance meeting at the post office, they leave wondering what exactly the universe does have in store for them. What if – in a city of eight million people – they can’t find each other again? What if they do … and then can’t nail a first date even after three do-overs? What if Arthur tries too hard to make it work and Ben doesn’t try hard enough? What if life really isn’t like a Broadway play? But what if it is?

WHAT IF IT’S US


Über die Autoren

Becky Albertalli hat als Psychologin schon mit vielen schlauen, schrägen und wunderbaren Jugendlichen gearbeitet. Heute lebt sie mit ihrem Mann und zwei Söhnen in der Nähe von Atlanta und widmet sich ganz dem Schreiben. Für ihren ersten Roman, »Nur drei Worte«, erhielt sie 2017 den Deutschen Jugendliteraturpreis.

Adam Silvera wurde in der Bronx, New York geboren. Bevor er mit dem Schreiben begann, arbeitete er als Buchhändler und Rezensent für Kinderbücher. Mit seinem Roman Am Ende sterben wir sowieso, der auf Anhieb zum Bestseller wurde, gelang ihm der Durchbruch als Autor. Er lebt in New York und hat eine große internationale Fangemeinde.

Verlagsinfos zum Buch
Verlag (Copyright Cover): Simon &Schuster Verlag
Preis:
 7.49 Euro
Format: Taschenbuch
ISBN: 978-1471176395
Erschienen: 9. Oktober 2018
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