„Die Unschuldigen“ von Michael Crummey ist ein Roman über das Leben und Überleben an der Küste Neufundlands im 18. Jahrhundert. Dort herrscht ein kaltes und raues Klima und was für Erwachsene bereits ein herausforderndes Leben ist, ist es noch viel mehr für Kinder, die gänzlich auf sich allein gestellt sind. So ergeht es Ada und Evered, deren Eltern und kleine Schwester sterben, als sie beide erst elf und neun Jahre alt sind. Sie leben weit abgeschieden von der nächstgelegenen Stadt und wissen nicht mehr als das wenige, was ihre Eltern ihnen beigebracht haben. Sie kennen die Welt jenseits ihres Zuhauses nicht, sie können nicht lesen, nicht schreiben und sie haben keine Vorstellung davon, was es bedeutet Erwachsen zu werden.
WeiterlesenHistorischer Roman
Das Lied des Achill von Madeline Miller | Rezension
Lange Zeit waren Helena und Paris für mich der Inbegriff des Trojanischen Krieges aus der griechischen Mythologie. Das hat sich mit „Das Lied des Achill“ von Madeline Miller jedoch gründlich geändert, denn darin sind Achill und Patroklos die Hauptfiguren. Mit viel Gefühl nimmt die Autorin die Perspektive von Patroklos ein und erzählt von seiner Kindheit, seinem ersten Zusammentreffen mit Achill und der überwältigenden Liebe, die daraus erwächst. Dabei bleibt Miller der ursprünglichen Version weitestgehend treu, interpretiert diese jedoch auf ihre Weise, um eine vollkommen neue Geschichte zu erzählen – eine Geschichte von Liebe, Verzweiflung, Hoffnung und Schmerz.
„Es wird andere Kriege geben.“
„Aber keinen wie diesen“, sagte Diomedes. „Daran wird man sich auf alle Zeit in Legenden und Liedern erinnern. Ein Narr, der die Gelegenheit versäumt, dabeigewesen zu sein.“ (S. 188)
Die Schlange von Essex von Sarah Perry | Rezension
Atmosphärischer Blick auf London und Essex im Jahr 1893. Auf Medizin und Kirche, gesellschaftliche Konventionen und die Wirrungen der Liebe.
„Die Schlange von Essex“ von Sarah Perry ist auf die vielfältigste Weise ein faszinierendes Buch, das den britischen Buchpreis 2017 für den besten Roman vollkommen zu Recht gewonnen hat. Die Autorin spielt darin die unterschiedlichsten Themen gegeneinander aus: Medizin und Wissenschaft gegen Religion und den Glauben, Armut gegen Wohlstand, das Leben in der Stadt gegen das Leben auf dem Land, Wahn gegen Realität, Liebe gegen Vernunft. Alles zusammen ergibt ein äußerst eingehendes und nuanciertes Bild von London und Essex im Jahre 1893, mitten im sogenannten Viktorianischen Zeitalter. Mehr Details zu diesem besonderen Werk erfahrt ihr in meiner Rezension.
Rezension | Cavaliersreise. Die Bekenntnisse eines Gentlemans – von Mackenzi Lee
Ich stehe vor einem Problem: Wie kann ich über dieses Buch schreiben, wie kann ich Worte finden, die der „Cavaliersreise“ von Mackenzi Lee auch nur annähernd gerecht werden? Ich fand es nämlich gut, überwältigend gut. So gut, dass ich am liebsten direkt wieder von vorne beginnen würde. Weshalb das so ist, erfahrt ihr in meiner Rezension. Dem Königskinder Verlag danke ich ganz herzlich für dieses Buch!