„Marianengraben“ von Jasmin Schreiber erzählt eine Geschichte, die von Tod, Krankheit, Trauer und Depression handelt. Davon, wie ein Verlust so schwer wiegen kann, dass man tief in den Marianengraben hinabtaucht und man es aus eigener Kraft nicht schafft, wieder an die Oberfläche zu tauchen. Und doch steckt dieser Roman voller Lachen, Lebensfreude und Hoffnung. Und ist es nicht auch in Wirklichkeit so? Dass der Tod unausweichlich zum Leben dazugehört? Dass Trauer und Glück ganz nah beieinander liegen? Wir bewegen uns immer auf einem schmalen Grad zwischen diesen beiden Zuständen, verdrängen das Negative nur allzu gerne – bis wir jemanden verloren haben und uns die Vergänglichkeit von allem bewusst wird. „Man spürt erst etwas durch Veränderung“, sagte Jasmin Schreiber im Rahmen einer Lesung. Ein Gedanke, der ihren Roman durchdringt und so unglaublich faszinierend macht. Es geht um Veränderung des Lebens durch Verlust und Tod, es geht um die Verwandlung von Trauer zu Akzeptanz und es geht, ganz praktisch, um die Veränderung des Alltags. Begeben wir uns also gemeinsam mit den Protagonisten auf einen Roadtrip der Veränderung.
Ich hatte keine Lösung. In mir breitete sich das Nichts aus, es hatte kein Gefühl, kein Aussehen, keinen Geruch, keinen Klang, keinen Geschmack. Ich war ein Menschenkostüm, das Nichts enthielt. (Seite 13)
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