Hitze von Victor Jestin | Rezension

„Hitze“ von Victor Jestin ist mit seinen 160 Seiten ein recht kurzer Roman, der jedoch eine große Bandbreite an Themen beleuchtet. Es geht um das Gefühl von Verlorenheit, während alle augenscheinlich glücklich sind, um die erste (unglückliche) Liebe, um den teils skurrilen Alltag auf einem französischen Campingplatz und um einen gestorbenen Jungen. Victor Jestin hat in seinem Debütroman eine ganz besondere Stimmung eingefangen, mal bedrückend und deprimierend, alles wirkt wie erstarrt in der unerträglichen Hitze des Sommers. Dann wieder euphorisch und hoffnungsvoll, wenn die Liebe ins Spiel kommt. Hinzu kommt die Last des Geheimnisses, das der 17-jährige Léonard mit sich herumträgt. Denn er hat beobachtet, wie Oscar starb und griff nicht ein, um ihm zu helfen. Die Intensität all dieser miteinander im Widerstreit liegenden Gefühle hat der Autor äußerst gelungen zu Papier gebracht.

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