Stefan Mesch, Journalist und Literaturblogger, hat auf seinem Blog viele Fragen an Rezensent/innen und Blogger/innen zusammengestellt – und sammelte bereits Ende September 2015 die erste Runde Antworten auf 15 #blogfragen. Eine wahnsinnig spannende und interessante Aktion, der ich mich heute einfach mal anschließe.
Hier sind meine Antworten auf 15 Fragen, zum Mitnehmen und Beantworten.
1. Das Lieblingsbuch meiner Mutter
Meiner Mutter hat eigentlich – soweit ich mich erinnere – nie besonders viel an Büchern gelesen. Als ich auszog, las sie meine alten Bücher, die ich nicht hatte mitnehmen können. Und sie gefielen ihr auch. Ein Lieblingsbuch hatte sie allerdings nicht. Dafür aber einen absoluten Lieblingsfilm: Dr. Schiwago.
2. Das Lieblingsbuch meines Vaters
Auch hier kann ich keine richtige Antwort geben. Mein Vater liest durchaus gerne – Krimis, politische Romane, historische Romane. Doch davon, dass ihm eines so richtig ans Herz gewachsen ist, weiß ich leider nichts. (Während ich das hier schreibe, frage ich mich, von wem ich bloß meine Liebe zu Büchern geerbt habe…vielleicht sollte ich mich demnächst mal mit ihnen darüber unterhalten :-))
3. Ich führe einen typischen Buchblog, weil…
… ich mich in der Welt der Bücher zuhause fühle. Bücher begeistern mich und kann ich diese Begeisterung nicht teilen, platze ich vermutlich. Ich mag es, einfach das zu schreiben, was ich über ein Buch denke. Und nicht zuletzt, liebe ich den Austausch mit anderen Bloggern und die Neuentdeckungen, die ich beim Stöbern auf ihren Seiten entdecke.
4. Ich bin anders als die Blogs, die ich gern lese, weil…
Oh, so anders bin ich glaube ich gar nicht. Bei mir gibt es Rezensionen, Gemeinschaftsaktionen, Neuerscheinungen und ab und zu eine Filmkritik zu einer Buchverfilmung. Einzig der Schreibstil zeichnet meinen Blog wohl als „anders“ aus – denn hier hat einfach jeder seinen eigenen.
5. Am Bloggen überrascht mich / beim Bloggen habe ich gelernt, dass…
… das Netzwerk ziemlich einmalig ist. Und das man die interessantesten Kontakte knüpfen kann. Außerdem hätte ich nicht erwartet, dass es derart zahlreiche und schöne Aktionen von und für Blogger gibt. Es ist wirklich ein eigenes, kleines Universum. Sehr positiv überrascht hat mich, dass die Verlage sehr offen und hilfsbereit sind. Teilweise sind eigens Webseiten für Blogger eingerichtet – toll.
6. Helfen Amazon-Rezensionen? Wobei? Wie?
Für Bücher habe ich noch nie eine Amazon-Rezension gelesen. Da verlasse ich mich immer auf den Autor, Klappentext, Cover und/oder Titel. Beim Kauf anderer Dinge habe ich die Bewertungen gelesen – allerdings waren sie nicht besonders hilfreich. Die Meinungen gehen doch meist sehr weit auseinander.
7. Hilft Literaturkritik in Zeitungen und Magazinen? Wobei? Wie?
Mir hilft sie nicht besonders. In Zeitungen und Magazinen werden Bücher eher auf einem sehr hohen intellektuellen Niveau besprochen. Das finde ich im Anschluss an die Lektüre durchaus interessant, doch vorab lese ich das nicht gerne. Zu diesem Zeitpunkt ist es mir zu analytisch und geht zu sehr ins Detail. Zur Literaturkritik greife ich also – wenn überhaupt – wenn das Buch durchgelesen ist.
8. Helfen Blogs? Wobei? Wie? Wem?
Blogs hingegen helfen sehr, finde ich. Weil man hier schnell Gleichgesinnte findet – also Leser mit dem gleichen oder einem ähnlichen Geschmack. Gefällt ein Buch, ist es sehr wahrscheinlich, dass es auch mir gefällt. Diese Erfahrung habe ich zumindest gemacht. In Blogs wird außerdem sehr befreit über Bücher geschrieben, das finde ich viel erfrischender. Es werden absolut ungefilterte Stimmungen transportiert.
9. Wahr oder falsch: “Ich blogge vor allem, weil ich mich über Bücher austauschen will und im persönlichen Umfeld nicht genug Menschen habe, mit denen ich das könnte.”
Das stimmt tatsächlich. Erst wollte ich „falsch“ sagen, ich kann doch meinen Freunden alles über meine Lieblingsbücher erzählen! Doch wollen sie das wirklich in diesem Umfang und bei jedem Treffen? Ich glaube nicht. Daher ist das Bloggen für mich ein sehr guter Weg, mich über Bücher auszutausche, ohne jemandem auf den Keks zu gehen. Das Schreiben über ein Buch bedeutet dessen ungeachtet auch einfach mir selbst ungeheuer viel. So kann ich viel tiefer in die Geschichte eintauchen und sie intensiver erleben.
10. Mein persönlicher Geschmack und meine Prinzipien beim Lesen und Bewerten:
Mein persönlicher Geschmack… Tja, da glaube ich manchmal, dass ich das Alter von 20 Jahren nie überschritten habe. Ich liebe Jugendromane einfach über alles. Sei es Mystery, Romance oder Young Adult – ich muss es lesen. Nur bei Fantasy stelle ich mich inzwischen ein wenig quer. Natürlich lese ich aber auch Geschichten für Leser jenseits der 20 gerne. Meine Prinzipien beim Lesen sind: Hauptsache, es macht Spaß, ist spannend, schön oder ungewöhnlich. Wenn nicht, dann lege ich es beiseite. Das Bewerten geschieht dann aus dem Bauch heraus – wobei ich allerdings ganz bewusst keine Sterne vergebe. Viel lieber beschreibe ich, was mir gefiel und was nicht.
11. Wer liest mich? Habe ich eine Zielgruppe?
Das ist jetzt naheliegend: Die meisten meiner Leser sind um die 20, einige auch älter.
12. Habe ich Vorbilder?
Vorbilder habe ich nicht, nein. Vielleicht werde ich das noch, wenn ich noch mehr in der „Bloggerszene“ angekommen bin. Grundsätzlich bewundere ich bei allen Bloggern, mit welcher Energie und Begeisterung sie sich ihrer „Aufgabe“ widmen.
13. Welche Ratschläge würde ich meinem früheren Lese-Ich geben? Kann man lernen, Bücher besser auszusuchen, zu entdecken und zu genießen? Wie?
Nein. Ich habe so viele schöne Bücher gelesen – da wüsste ich nicht, welchen Rat ich meinem früheren Lese-Ich geben könnte. Wobei, doch: Fang früher an zu bloggen!
14. “Verlage brauchen mich für PR. Sie brauchen mich mehr, als ich sie brauche” …oder “Toll! Autoren und Presseabteilungen suchen Kontakt und bieten mir Bücher an. Was für ein Glück!” Was überwiegt?
Ganz eindeutig Letzteres. Ich war ja schon sehr überrascht, wie gut sich Verlage auf Blogger eingerichtet haben, wie sehr sie ihnen entgegenkommen. Für mich ist das ein kleines Wunder: Verlage schicken mir Bücher und ich darf sie lesen und etwas darüber schreiben? Irre. Daher bin ich bei jedem Rezensionsexemplar immer wieder von Neuem dankbar. Und das ist keine falschen Bescheidenheit.
15. Was soll sich tun in meinem Blog und in meinem Leser-/Schreiber-Leben in den nächsten fünf Jahren:
Mein Blog ist noch jung. Meinetwegen kann er in den nächsten Jahren erstmal wachsen, wachsen, wachsen. Und ich wachse daran mit.
Habt ihr auch bei der Aktion mitgemacht oder möchtet ihr das noch tun? Seht ihr manches ähnlich wie ich? Oder seht ihr es völlig anders?
Ein Gedanke zu “[Blogfragen] Stefan Meschs 15 #blogfragen für Buchblogger”