[Kinderbuch + Gewinnspiel] Die sture Raupe Rieke von Karoline Herfurth, Claas Engels

Es gibt sie, die Tage, an denen man gerne wieder Kind wäre. Oder? An denen man liebend gerne jegliche Verantwortung von sich abstreifen würde, um ohne Eile und Grübeleien in den Tag hinein zu leben, wohl wissend, dass sich die Eltern schon um alles kümmern werden. Gedanklich höre ich nun einen kollektiven, wohligen Seufzer. Rieke, die kleine Raupe, macht da alles goldrichtig. Denn sie hat es partout nicht eilig damit, erwachsen zu werden und sich in einen Schmetterling zu verwandeln, der immer nur fliegen muss. In meiner Rezension stelle ich euch das Kinderbuch „Die sture Raupe Rieke“ von Karoline Herfurth und Claas Engels aus dem Verlag arsEdition vor. Außerdem habt ihr am Ende des Beitrags die Chance, eines von drei Exemplaren zu gewinnen.

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Die sture Raupe Rieke

Rieke ist eine sture, kleine Raupe, die immer Hunger hat. Trotzdem passt sie überall hindurch, durch jedes noch so kleine Loch. Deshalb will sie am liebsten gar nicht größer werden, auch wenn Schmetterlinge so schön bunt sind. Schließlich müssen auch Kuchenkrümel und Regentropfen nicht wachsen, denkt sie sich stur. Und auch die Sterne bekommen keine Flügel, wenn sie groß sind. „Wie mach ich das denn nur?“, fragt sich Rieke stur.

Das Bilderbuch aus dem Kino-Film „SMS für Dich“ von Karoline Herfurth und Claas Engels, mit der Botschaft: „Jeder kann sich fürs Größerwerden so viel Zeit nehmen, wie er braucht“.

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Verlag und Copyright: arsEdition
Preis: 12,99 Euro
Format: Hardcover
ISBN: 978-3-8458-2177-1
Erschienen: 18. Oktober 2016
Altersempfehlung: ab 4 Jahren
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Kinderaugen


„Ich finde es lustig, dass die Raupe so viel isst. Dann wird sie größer und bekommt Flügel. Aber das möchte sie nicht. Sie möchte lieber eine Raupe sein und weiter durch alles durchkriechen können. Sie mag nicht groß werden, weil sie dann immer anstrengend fliegen muss.

Ich möchte auch am liebsten lange Kind bleiben, weil dann kann ich machen was ich will. Das schönste am Kind sein ist, dass man spielen kann. Erwachsene müssen arbeiten, Kaffee trinken und am Laptop tippen und die in der Wohnung saugen. Ich hüpfe und tanze lieber auch wie die Raupe Rieke.“

Erwachsenensicht


Die Geschichte

Mein Tochterherz kommt nächstes Jahr in die Schule, und ehrlich gesagt wird mir bei dem Gedanken daran etwas flau im Magen. Viele Stunden Schule, dann womöglich noch eine Nachmittagsbetreuung. Später, in der weiterführenden Schule G8, verkürzte Schulzeit und womöglich Nachmittags- und Samstagsunterricht. Nein, groß werden klingt unter diesen Gesichtspunkten wirklich nicht sehr reizvoll, da kann ich die sture Raupe Rieke nur zu gut verstehen. Sie hat zwar grundsätzlich nichts dagegen, ein schöner bunter Schmetterling zu werden, aber sie möchte das Tempo auf dem Weg dahin selbst bestimmen.

Die Gedanken und Empfindungen von Rieke werden in Gedichtform und kurzen Sätzen auf den Punkt gebracht. Erst dachte ich, das ist aber wenig Text um ein so schwer greifbares Thema zu beleuchten. Doch das Geheimnis liegt nicht allein im Vorlesen, sondern im darüber reden. Bei uns kamen die Fragen bereits nach der Hälfte der Geschichte: Warum will die kleine Raupe nicht groß werden? Und auch die Erkenntnis kam: Ich will ganz lange Kind bleiben.

„Ich glaub, mich streift ’ne Kuh. Lasst mich doch mit dem Größerwerden bitte noch in Ruh!“

„Die sture Raupe Rieke“ ist eine ruhige Geschichte, über die man gemeinsam nachdenken und reden kann. Es ist keine Geschichte, die nur von den gelesenen Worten allein lebt, sondern über die Botschaft, die dahintersteckt. Das gefiel mir sehr gut, auch wenn es für die ganz kleinen Leser vielleicht noch etwas schwierig sein kann, diese Botschaft wirklich zu verstehen. Hier sind dann in jedem Fall die Eltern gefragt. So haben wir das Buch zum Beispiel direkt noch einmal gelesen und dabei auf jeder Seite über das Gelesene gesprochen.

Nun mag man anmerken, dass aber nun mal jeder irgendwann erwachsen wird, so natürlich auch die Raupe Rieke. Doch auch das beleuchten die Autoren und lassen ihre Rieke am Ende zum Schmetterling werden. Und ist das dann schlimm? Nein, denn sie hatte sich so viel Zeit genommen wie sie brauchte, und dabei jede Menge Spaß gehabt.

Fürs Auge

Die Bilder ziehen sich jeweils über eine ganze Doppelseite. Für meinen Geschmack hätten sie noch ein bisschen detailverliebter sein können, andererseits strahlen sie durch ihren leicht verwaschenen Stil und die reduzierte Anzahl an Bildelementen eine große Ruhe aus. Die Bilder wirken auf mich, als wären sie aus einem Traum. Oder ein Bild aus ferner Erinnerung, so wie wir Erwachsene uns an unsere eigene Kindheit erinnern – leicht getrübt und diffus, aber dennoch lebendig.

Die Raupe Rieke ist natürlich der Mittelpunkt ein jeder Seite. Niedlich schaut sie aus, mit ihrem blonden Wuschelkopf, dem einen Zahn und ihrem Grinsen. Verschmitzt und unternehmungslustig. Man kann sie eigentlich nur mögen.

Fazit


„Die sture Raupe Rieke“ zieht ihren Wert besonders aus der Botschaft, die gerade in unserer heutigen Leistungsgesellschaft einen wichtigen Stellenwert haben sollte: Kind sein zu dürfen und dies vor allem auch auskosten zu dürfen. Die kleine Raupe ist da ein wunderbar niedliches Vorbild für alle kleinen Menschen unter uns.

Gewinne „Die sture Raupe Rieke“


Wer nun neugierig auf die kleine sture Raupe ist, hat die Chance eines von drei Exemplaren bei mir zu gewinnen. Insgesamt kann es also drei Gewinner geben!

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Du möchtest dein Glück versuchen? Dann beantworte in den Kommentaren diese Frage: Was gehört in deinen Augen zu den schönsten Dingen am Kind sein? Das Gewinnspiel läuft bis zum 17. März 2017.

Ich freue mich schon sehr auf eure Antworten und drücke allen ganz fest die Daumen!

Eure Anna

Teilnahmebedingungen

  • Kommentiere den Beitrag und beantworte die Frage.
  • Falls du gewinnst und unter 18 Jahre bist, musst du eine Einverständniserklärung deiner Eltern vorweisen können, damit du deine Adresse an mich herausgeben darfst.
  • Als Gewinner musst du deine gültige E-Mail-Adresse angeben, damit wir Weiteres dort besprechen können.
  • Teilnahme aus Deutschland, Österreich und der Schweiz möglich.
  • Das Gewinnspiel endet am 17. März 2017 um 23:59 Uhr.
  • Der Gewinner/die Gewinnerin wird zwischen dem 18. und 19. März ausgelost und benachrichtigt.

19 Gedanken zu “[Kinderbuch + Gewinnspiel] Die sture Raupe Rieke von Karoline Herfurth, Claas Engels

  1. Ehrlich gesagt würd ich heute in vielen Familien kein Kind mehr sein wollen – egal welches Alter! Die Spanne zwischen vor dem Tv parken und überfordern mit der Vielzahl an „Freizeitaktivitäten“ & gezielter Förderung wie bspw. Englisch lernen bevor das erste Wort gesprochen wird *brrr!! Oder eben dieser Leistungsdruck als Vorzeige-Kind herhalten zu müssen oder die Konkurrenz der Medien (wer hat das bessere Handy) bereits ab Grundschulalter …

    Wenn ich da so an meine Kindheit zurückdenke *schwärm & ich bin ‚erst‘ anfang 30!
    Aber dann würd ich sagen: die Freizeit, das sorgenlose Welt-entdecken! An der Fähigkeit sich über kleine Dinge so freuen zu können als ob Gebu & Weihnachten auf einen Tag fallen 😉

    Wünsche dir einen feinen Start ins WE & lasse liebe Grüße da!
    Janna

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    1. Liebe Janna,
      ich finde es auch ganz fürchterlich, wie wenig Freizeit und Zeit für Langeweile und Kreativität Kinder heutzutage haben. Alles ist durchgetaktet, die Tage voller Termine… das macht mich manchmal richtig traurig. So gut es geht, versuche ich für meine Tochter Freiräume zu erschaffen, aber es gelingt nicht immer. Umso wichtiger finde ich die Botschaft des Buches und es tat gut, mit meiner Tochter anhand der Geschichte über das Kindsein sprechen zu können 🙂
      Ich bin Mitte 30 und habe da wahrscheinlich ganz ähnliche Erinnerungen an meine Kindheit 🙂
      Ich wünsche dir auch einen entspannten Start ins Wochenende!
      Liebe Grüße,
      Anna

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  2. Liebe Buchstabenträumerin,
    das Schönste an der Kindheit ist meiner Meinung nach die Unbeschwertheit, mit der Kinder einfach in den Tag leben können. Sie machen sich noch keine Sorgen um Geld oder Politik und hetzen nicht von einem Termin zum nächsten, sondern leben einfach in den Tag hinein. Immer mit dem Vertrauen auf Mama und Papa, dass schon alles gut werden wird. 🙂 Diese Leichtigkeit wünsche ich mir auch manchmal zurück.
    Liebe Grüße!

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    1. Ach dieses Vertrauen in Mama und Papa, ja, das ist wirklich etwas ganz Besonderes. Manchmal vermisse ich das als Erwachsener sehr schmerzlich 🙂 Kaum vorstellbar, dass ich nun für meine Tochter solche eine Stütze sein kann/bin 😉
      Liebe Grüße,
      Anna

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  3. Ich bewundere die Unvoreingenommenheit, mit der meine jüngste Tochter noch auf Neues zugeht. Es macht Spaß, mit ihr die Welt zu entdecken und zu staunen. Auch nehmen sich Kinder einfach Zeitfür alles, wenn man sie lässt.

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      1. Ich mag auch die Logik, mit der sie sich die Welt erklären zu versuchen und Zusammenhänge herstellen. Manchmal stutzt man erst mal und erkennt dann selbst, wie passend das Kind denkt.
        Wir kommen langsam ins Warum-Alter. Da stößt man dann ja auch manchmal an seine Grenzen. 😀

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  4. Hallo und vielen Dank für die Verlosung dieses wunderschönen Kinderbuchs! Ds schönste für mich am Kindsein ist die Unbeschwertheit und die viele Zeit.

    Viele liebe Grüße
    Katja

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  5. Hallöchen 🙂
    Das schönste am Kind sein ist, sich um nichts Sorgen zu machen. Man sieht die Welt noch ganz anders, glücklicher und ist unbeschwert. Ich war als Kind am liebsten im Wald spielen. Manchmal haben wir beim spielen die Zeit vergessen und es wurde schon dunkel. Wenn ich heute im dunkeln durch den Wald müsste, würde ich mir wahrscheinlich in die Hose machen 😛

    Es wäre schön wenn man ab und an die Welt noch mit Kinderaugen sehen könnte ❤

    LG Vanessa
    vanessa-adolf@gmx.de

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    1. Liebe Vanessa,
      bei mir war es genauso, ich war auch viel im Wald unterwegs. Heute weiß ich gar nicht, ob ich es meiner Kleinen erlauben könnte. Andererseits möchte ich ihr die gleiche Freiheit und Unbeschwertheit ermöglichen ☺️
      Liebe Grüße,
      Anna

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    1. Liebe Katja,
      ja, neue Abenteuer erleben! Ich erinnere mich besonders gut an die Sommerferien, in denen ich mit Freunden herumgestromert bin und ein Abenteuer nach dem anderen erlebt habe 😄
      Liebe Grüße,
      Anna

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  6. Das Schönste am Kindsein finde ich, dass man so vieles zum ersten Mal erlebt und entdeckt und dadurch über alles staunen kann, was uns Erwachsenen schon banal erscheint oder worüber wir schon gar nicht mehr nachdenken. Dabei ist das meiste doch gar nicht so selbstverständlich wie wir meinen.

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  7. Das schönste am Kindsein ist doch diese Unbeschwertheit. Man macht ohne nachzudenken, dass was man will. Man macht sich um nichts Gedanken und alles scheint möglich zu sein.

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